Von A wie Ausschuss bis Z wie Zweckverbandsversammlung

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14 Unternehmen, drei Landkreise, die Landeshauptstadt Dresden und nicht zuletzt 40 Mitarbeiter in einer Geschäftsstelle: Das ist der Verkehrsverbund. Jeder hat Ideen und Wünsche, möchte Probleme lösen und sich neuen Herausforderungen stellen. Damit alle miteinander ins Gespräch kommen und wir einen guten Nahverkehr schaffen und erhalten können, gibt es im VVO viele Gremien. Wer wo sitzt, wo Ihre Stimme zählt und was wann passiert, erläutert dieser Beitrag.

Von Christian Schlemper

Nehmen wir uns ein konkretes Beispiel: Im Fahrplanaushang haben Sie bemerkt, dass sich der Zugfahrplan auf Ihrer Strecke verändert. Ihr Kind schafft es früh morgens nun nicht mehr pünktlich zur Schule. Da Sie mit dem Problem nicht alleine sind, wenden Sie sich gemeinsam mit den anderen Eltern an die Bahngesellschaft und den VVO. Zusätzlich machen Sie noch Ihren Ortschaftsrat aufmerksam.

Das Thema landet über den VVO-Kundenservice zuerst einmal in der Fahrplankonferenz. In dieser Arbeitsgruppe (AG) sitzen alle Fahrplaner der 14 Verkehrsunternehmen regelmäßig zusammen und stimmen Fahrpläne und Zeiten ab. Neben dieser AG gibt es auch Arbeitsgruppen für Marketing, Tarif, Vertrieb und Einnahmenaufteilung.

Jetzt aber zurück zu Ihrem Fahrplanproblem. Leider finden die Fahrplaner keine einfache Lösung: die Bahnstrecke ist zu anderen Zeiten bereits belegt und einen extra Schulbus kann sich der Landkreis nicht leisten. So diskutiert man das ganze Thema im Ausschuss für Angebotsplanung, Finanzierung und Nahverkehrsplan. Hier tauschen sich die Abteilungsleiter aus Unternehmen und Verbund zu strategischen Themen aus und entwickeln Lösungen für ganze Regionen. Sie empfehlen, dass der VVO bei dem Bahnunternehmen eine zusätzliche Zugfahrt bestellt, die nur auf dem betroffenen Abschnitt unterwegs ist. Zwischen der Verkehrsabteilung des VVO und der Bahngesellschaft wird nun über ein Angebot verhandelt.

Sind sich beide Seiten einig, wandert das Thema in das nächste Gremium: Im Unternehmensbeirat sitzen die Geschäftsführer zusammen und diskutieren mögliche Auswirkungen auf die Einnahmen und Busse, die in der Nähe der Bahn unterwegs sind. Hat hier niemand etwas gegen das neue Angebot, landet Ihr Thema im Verwaltungsbeirat. Hier folgt die Abstimmung mit den Mitarbeitern aus den Landkreisen und der Landeshauptstadt. In diesem Fall diskutiert man hier auch noch einmal über eine Änderung der Schulzeiten, so dass der Beginn der Schule zur Ankunft des Zuges passt. Bleibt es bei der Idee, doch lieber einen weiteren Zug fahren zu lassen, werden im Verwaltungsrat die Kosten dargestellt und die Landräte und der Oberbürgermeister Dresden entscheiden, ob dafür Geld ausgegeben werden kann. Da sie diese Entscheidung nicht alleine fällen, werden im Hauptausschuss auch die Unternehmen informiert. Am Ende entscheidet die Verbandsversammlung, die aus Vertretern des Dresdner Stadtrates und der Kreistage besteht, über die endgültige Bestellung der Züge.

Gremienzyklus im VVO


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