Jeder Fluss erzählt Geschichten

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Seit 2013 gibt es das KombiTicket für die Sächsische Dampfschiffahrt und den VVO. Seit 2018 ist das Angebot noch besser: Das Ticket kombiniert eine Tageskarte für den ganzen Verbundraum mit einer Dampferfahrt in eine Richtung. Wir treffen uns mit Katja Novotny von der Sächsischen Dampfschiffahrt auf der „Gräfin Cosel“ und sprechen über die Vorteile für die Gäste aus Altenberg oder Hoyerswerda.

Nils Brabandt/Konzept Konzept

Katja Novotny, Verantwortliche im Marketing und Vertrieb bei der Sächsischen Dampfschiffahrt

Katja Novotny, Verantwortliche im Marketing und Vertrieb bei der Sächsischen Dampfschiffahrt

Heute regnet es. Was ist Ihnen fürs Geschäft wichtiger: genügend Wasser in der Elbe oder Sonnenschein? 

Auf jeden Fall das rechte Maß Wasser unterm Kiel. Denn was nutzt ein sonniges Deck, wenn wir wegen Niedrigwasser liegen bleiben müssen? Bei Regen sind auch immer unsere Salons sehr sehenswert oder ein Blick auf die Dampfmaschinen oder wenn die Landschaft bei einem Kaffee ruhig am Fenster vorbeizieht. Mit richtiger Kleidung macht die Schifffahrt bei jedem Wetter Spaß.

Sie kümmern sich bei Marketing und Vertrieb um attraktive Angebote. Welches sind die Klassiker?

Natürlich unsere „Dixielandfahrten“ – gerade hier im Dresdner Raum. Aber wir haben auch immer neue Produkte im Angebot. Im Oktober bieten wir eine Schlösserfahrt mit Schokoladen­verkostung an. Das passt dann perfekt zur neuen Herbstausstellung „Das Schokoladenmädchen“ in der Gemäldegalerie Alte Meister. Neu sind beispielweise auch der „Tanz in den Mai“ und „Abdampfen“.

Planen Sie in absehbarer Zeit sonst noch Neues?

Sicher – nicht ohne Grund lautet unser Motto „Von der Tradition zur Zukunft“. Wir möchten attraktiv bleiben und die touristische Nachfrage bedienen, seien es neue Veranstaltungsformate oder Küchenkreationen oder neue mögliche Partnerschaften. Wichtig ist mir, unseren Gästen das Erlebnis Stadt und Schifffahrt nahezubringen. Sie sollen nach Hause fahren mit dem Wissen, dass in Dresden Tradition und Moderne aufeinander abgestimmt sind und man gern wiederkommt. Gemeinsam mit dem VVO haben wir deshalb auch das Kombiticket angepasst. Bisher hieß es: eine Schifffahrt und die Gegenrelation mit dem VVO. Seit letzem Jahr können die Gäste den gesamten Tag die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Entweder geht’s nach der Schifffahrt mit der S-Bahn schneller zum Ausgangsort zurück oder am Morgen beispielsweise mit der S-Bahn in die Sächsische Schweiz. Dort kann man sich dann in Ruhe die Festung Königstein ansehen und mit dem abendlichen Linienschiff wieder nach Dresden zurückkehren.

Das klingt wie eine Win-Win-Win-Situation.

Touristen möchten in der Regel so viel wie möglich erleben und ihren Tag nicht komplett auf einem Schiff verbringen. So entstand die Idee zum erweiterten Kombiprodukt. Das hat für alle Seiten Vorteile. Im Vergleich zu zwei extra Tickets ist es günstiger. Außerdem gilt das Ticket seit April 2018 für den gesamten Verbundraum und nicht nur für die Strecken entlang der Elbe. So können die Fahrgäste ihren Urlaubstag viel flexibler gestalten.

Haben Sie ein besonderes Verhältnis zum Wasser?

Durch meine Familie und meinen Job bin ich tief in Dresden verwurzelt. Ich finde, wir haben großes Glück, dass sich durch unsere Region ein Fluss zieht. Das erhöht den Freizeitwert und die Lebensqualität. Ich genieße Spaziergänge entlang der Elbe und der Sächsischen Schweiz. Da kehre ich auch mal mit Freunden im Biergarten ein. Wenn ich andernorts unterwegs bin, nutze ich fast immer die Gelegenheit zu einer Schifffahrt.

Und finden Sie manchmal noch Zeit für eine Fahrt auf einem der eigenen Schiffe?

Seit 2013 bin ich jetzt im Unternehmen und konnte schon viele Ideen mit unseren Partnern umsetzen. Die Zeit mit dem Schiff zu fahren nehme ich mir dann ab und an – sei es, um den Kollegen die touristischen Möglichkeiten aufzuzeigen oder um abends mit dem Team den Tag ausklingen zu lassen. Hierbei entstehen meist die besten Ideen. Vor allem, wenn ich mal etwas Ruhe brauche, arbeite ich gern mit Laptop und Telefon vom Schiff aus.

Gibt es unter den Schiffen ein Lieblingsschiff?

Eigentlich nicht. Jedes ist einzigartig – ob von seiner Bauweise, seinem speziellen Charme oder auch seiner Besatzung. Da gibt es Maschinisten, denen der Stolz auf die Dampfmaschine schon aus den Augen springt oder den Kapitän, der jede Untiefe im Fluss kennt. Jedes Schiff hat Geschichte und es ist schön, zu lauschen, zu lernen und sich auszutauschen.

Weitere interessante Wegbegleiter finden Sie im Verbundbericht „20“.


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