Ein Ticket. Alles fahren.

Was unterscheidet den VVO von den 14 Unternehmen und wer hat welche Aufgabe? Im dritten Teil einer Serie erläutern wir dies anhand des Bereichs „Marketing“.

Birgit Hilbig / DDV Mediengruppe

Die Strategin: Gabriele Clauss, Marketingleiterin im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO)

Was die Fachleute des VVO entscheiden, bringt Gabriele Clauss unter die Leute: Fahrscheinarten und -preise, Fahrpläne, neue Verkehrsangebote und Ausflugsideen. „Bei Neuerungen werde ich frühzeitig einbezogen“, berichtet sie. „Ich berate zu Namen und Formulierungen, damit die Kunden das Produkt verstehen und annehmen.“ Eines der jüngsten Beispiele sei der PlusBus, der seit Juni den ländlichen Raum besser erschließt. Flyer und Aushänge, aber auch gestaltete Busse der Partner bringen die neue Marke an die Fahrgäste.

Neben solch zentralen Projekten moderiert sie verbundübergreifende Marketingaktionen. „Wir möchten die Kunden möglichst einheitlich informieren“, sagt die Expertin. „Es ist verwirrend, wenn sie gleiche Botschaften von mehreren Seiten  in unterschiedlicher Form erhalten.“ Der VVO, so formuliert es Gabriele Clauss, betrachte den Nahverkehr aus der Vogelperspektive und entwerfe Strategien. Im Detail entwickelt würden die Projekte dann meist von den Fachleuten vor Ort. Der VVO rückt mit seinem Marketing den Verbundgedanken „Ein Ticket. Alles fahren.“ in den Fokus. Für Kunden bringt er den Vorteil, mit nur einem Fahrschein alle Verkehrsmittel nutzen zu können.

Es kommt nicht von ungefähr, dass die Marketingchefin ein besonderes Faible für den Tourismus hat: Schließlich gehörte er zu den Schwerpunkten ihres BWL-Studiums und prägte ihre ersten
Jahre beim VVO. Ab 2001 vermarktete sie als Leiterin von Oberelbe Tours die Sonderverkehrsmittel wie Schmalspurbahnen oder Kirnitzschtalbahn unter einem Dach. 2010 hat sich ihr Arbeitsbereich dann deutlich vergrößert; seitdem ist sie neben dem strategischen Marketing für alle Veröffentlichungen, für Kampagnen sowie Veranstaltungen und Fachtagungen verantwortlich. Ausflüge im Verbundgebiet stehen bei ihr aber nach wie vor hoch im Kurs: Entspannung findet sie zum Beispiel beim Picknick auf einem Sandsteinfelsen.

Die Fachfrau vor Ort: Ramona Raden, Sachgebietsleiterin Marketing, Tarif, Vertrieb bei der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM)

Zartgrün im Frühjahr und flammend im Herbst: Ramona Raden liebt die Weinberge, die sie von ihrem Bürofenster aus sieht. Auch in ihrer Arbeit dreht sich vieles um den sächsischen Wein. Denn die meisten Gäste reisen seinetwegen in die Gegend um Meißen und Radebeul. Und sie möchten wissen, was sich anzuschauen lohnt und wie man dorthin kommt. Am besten mit Bus und Bahn, schließlich wollen sie den Wein auch probieren. In Flyern, Fahrplanheften und im Internet informiert Ramona Raden über den öffentlichen Nahverkehr in der Region. Und zusammen mit dem VVO bringt sie neue Angebote auf den Weg. Wie zum Beispiel die Buslinie M, die Meißen und Moritzburg verbindet. Oder vor Jahren den FahrradBUS, der den Ausflüglern anstrengende Berganfahrten erspart. „Es ist ein sehr gutes Miteinander“, lobt Ramona Raden. „Allein im Ausschuss treffen wir uns zehn Mal im Jahr.“

Aktuell fordern nicht nur die bevorstehenden Weinfeste heraus – im Schülerverkehr wird gerade die neue Chipkarte ausgegeben. „Man glaubt gar nicht, was man dabei alles bedenken muss“,
so die Sachgebietsleiterin. „Ein Schüler hat ja kein Abo, dessen Konditionen bis zur Kündigung gleich bleiben. Mit der Schulart ändert sich meist auch der Schulstandort.“ Die komplizierte Materie
müsse für Kinder und Eltern verständlich sein. „Da gibt es vor jedem neuen Schuljahr so einiges zu tun.“ Tourismus und Schülerverkehr, Schwarzfahrer und Tarifumstellung: Die studierte Ingenieurökonomin reizt die Vielfalt. Vor 30 Jahren hat sie in der Abrechnung der VGM angefangen. Zehn Jahre später wurde sie zudem „Sprachrohr“ und zentrale Kontaktfrau des Unternehmens – für die Kunden, den VVO und die Presse.

Diese und weitere Geschichten finden Sie in der Kundenzeitschrift des Verkehrsverbundes Oberelbe – Oberelbe Takt.