Ist das Kunst? – Nein, das kann weg!

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Graffiti an und in Zügen sind teuer und ärgerlich – alleine im vergangenen Jahr verzeichneten die drei großen Bahngesellschaften im VVO Schäden in Höhe von rund 90.000 Euro. Bezahlen müssen das die Fahrgäste. 

Christian Schlemper / VVO

Lokführer Karl Röhle vor seinem sauberen Trilex

Lokführer stoppt Sprayer

Montag, 6. Januar 2025, kurz nach 19 Uhr in Dresden-Industriegelände: Lokführer Karl Röhle der Regionalbahn nach Görlitz traut seinen Augen kaum. Da wird sein Zug direkt am Haltepunkt mit einer Sprühdose beschmiert. Er reagiert sofort, stoppt den Zug, erwischt den 19-jährigen Sprayer und hält ihn bis zum Eintreffen der Bundespolizei fest. Ein Verfahren wegen Sachbeschädigung folgt, denn Graffiti an und in den Zügen sind nicht nur selten schön anzusehen, sondern meist auch noch teuer und aufwändig zu entfernen.

Hohe Kosten für die Bahngesellschaften

Die drei Bahngesellschaften im VVO, die DB Regio, der trilex und die Mitteldeutsche Regiobahn, verzeichneten im vergangenen Jahr über 400 Graffiti an und in den Zügen. Insgesamt entstanden Kosten von rund 90.000 Euro für die Entfernung und Reinigung.

Am teuersten wird es bei den Außengraffitis: Sie machen rund 80 Prozent der beschmutzten Flächen aus, allein bei der DB Regio waren das 2.500 Quadratmeter. Schwerpunkte sind die S-Bahn Dresden und das VVO-Dieselnetz, die rund 80 Prozent der verbundweiten Schäden meldeten. Der Saxonia-Express, die MRB und der trilex sind weniger stark betroffen.

Aufwendige Reinigung: Warum Graffitis den Bahnverkehr stören

Die Reinigung der Züge ist sehr aufwendig.

Der Aufwand zur Reinigung ist jedoch in jedem Fall groß: Die Entfernung der „Kunst“ ist nicht an jedem Bahnhof möglich, die Züge müssen gegebenenfalls aus dem Verkehr gezogen werden, und das Reinigungsmittel greift zudem den Lack und die Folien an, die an den Fahrzeugen angebracht sind. Dazu kommt: Wenn das Reinigungspersonal viel Zeit für die Graffiti benötigt, fehlt die Zeit für die Innenreinigung. Ergebnis sind dann unsaubere Wagen oder ausfallende Züge, da die Fahrzeuge nicht einsetzbar sind.

Die Schäden nach der Reinigung sind nicht zu übersehen.

Ein weiteres Ärgernis sind die Graffiti im Inneren: Hier setzen die selbsternannten Künstler teilweise Tim Joiko, Trainer und Prüfer für Triebfahrzeugführer bei DB Regio, bildet Seiteneinsteiger aus. Graffitis an und in Zügen sind teuer und ärgerlich – vor allem für die Fahrgäste. Farbmischungen ein, die mit Säure versetzt werden, sodass der Untergrund dadurch beschädigt wird und die Farbpartikel tiefer in den Untergrund eindringen können. Dann kann eine Innenreinigung schnell länger als eine Stunde dauern, und die Folgen sind für alle spürbar: Die Züge fahren mit weniger Plätzen oder schlimmstenfalls gar nicht, weil sie noch nicht wieder einsetzbar sind.

Hinweise zu Graffitischäden und Tätern nehmen die Bahnen und die Bundespolizei auf:

www.bundespolizei.de/kontakt

Telefon 0800 6 888 000


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