Vom Stellhebel zum Mausklick

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Wie DB Netz täglich 40.000 Züge über Deutschlands Gleise lenkt

Birgit Hilbig / DDV Mediengruppe

Der gesamte Schienenverkehr in Deutschland wird von rund 13.000 Fahrdienstleitern auf die richtigen Gleise gelenkt.

Der gesamte Schienenverkehr in Deutschland wird von rund 13.000 Fahrdienstleitern auf die richtigen Gleise gelenkt.

Aktuell rollen zwischen Radebeul, Coswig und Elsterwerda häufig Busse statt Bahnen. Neben dem Bau neuer Brücken, Schienen und Weichen heißt es, dass die Strecke an das Elektronische Stellwerk angeschlossen wird. Was bedeutet das eigentlich? Rund 40.000 Züge sind tagtäglich auf dem deutschen Schienennetz unterwegs: Vom ICE bis zur S-Bahn, vom mit Containern beladenen Güterzug auf dem Weg nach Mitteleuropa bis zur Regionalbahn nach Kamenz. Gesteuert wird der gesamte Zugverkehr durch rund 2.800 Stellwerke, in denen rund 13.000 Fahrdienstleiter tätig sind. Bundesweit unterscheidet man vier verschiedene Typen:

Mechanische Stellwerke

Bei dieser Bauart werden Signale und Weichen über Hebel und Drahtzüge per Hand gestellt. Weichen können damit nur bis zu 800 und Signale bis maximal 1.800 Meter Entfernung gestellt werden. Die Stellbezirke, also die Streckenabschnitte, für die der Fahrdienstleiter in seinem Stellwerk verantwortlich ist, sind daher vergleichsweise klein. Hinzu kommt, dass sich der  Stellwerksmitarbeiter per Augenschein davon überzeugen muss, ob das Gleis, in das ein Zug fahren soll, auch wirklich frei ist. Größere Bahnhöfe haben deshalb mehrere dieser Stellwerke.

Elektromechanische Stellwerke

Diese Bauform wandelt mechanische Bedienhandlungen des Personals in elektrische Impulse um. Weichen und Signale  stellen sich elektrisch um. Die Betriebszustände der Signale und Weichen werden im Stellwerk über verschiedenfarbige Schalter und Lichtpunkte angezeigt. Der Fahrdienstleiter überzeugt sich in der Regel per Augenschein davon, dass die Gleise für Zug- oder Rangierfahrten frei sind.

Relaisstellwerke

Die Gleispläne der Bahnhöfe und der angrenzenden Streckenabschnitte sind bei diesem elektrischen Stellwerk schematisch auf Stelltischen abgebildet. Hier werden alle Bedienhandlungen vorgenommen und Betriebszustände angezeigt. Die Gleise werden überwiegend automatisch „frei“ gemeldet.

Elektronische Stellwerke (ESTW)

Bei dieser Bauart werden die Signale und Weichen mit Computertechnik per Mausklick gestellt. Fahrdienstleiter können in den ESTW größere regionale Bereiche steuern und überwachen. Die Fahrdienstleiter arbeiten in bundesweit sieben Betriebszentralen, für die Region rund um Dresden sitzen die Mitarbeiter in Leipzig.

 


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