Damit Züge im Elbland in Bewegung bleiben

| 0 Kommentare
Kategorie: Was geht?, Was kostets?, Was noch? | Stichwörter: , , , , , ,

In der DB Regio-Werkstatt kümmert sich das Team rund um die Uhr um die Wartung und Reparatur von S-Bahnen und Nahverkehrszügen.

Birgit Hilbig / DDV Mediengruppe

Auf einem der beiden Gleise in der 150 Meter langen Halle der DB Regio-Werkstatt an der Zwickauer Straße steht eine S 1 still, die sonst Fahrgäste zwischen Schöna und Meißen befördert. „An der E-Lok und den vier Doppelstockwagen führen wir aktuell eine planmäßige Instandhaltung durch – dazu gehört zum Beispiel die Kontrolle der Türen, des Innenraums und der Bremsen“, erklärt Matthias Wolf. Nach Stationen bei DB Cargo, DB Fernverkehr und als DB Qualitätsprüfer in Berlin, ist der gebürtige Erzgebirger seit Oktober 2023 als Werkstattleiter in Dresden tätig. „Beim Inspizieren der Radsatzwellen mit dem Ultraschallprüfkopf wurden feine Risse festgestellt, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennt.“ Die S-Bahn darf erst wieder auf die Strecke, sobald die Radsätze erneuert sind.

Werkstatt der DB Regio

Insgesamt sorgen etwa 60 Mitarbeiter, die rund um die Uhr im Schichtbetrieb tätig sind, für die Fahrtüchtigkeit zwölf verschiedener Baureihen: ca. 70 Doppelstockwagen und 30 E-Loks der S-Bahn Dresden, Züge des Saxonia-Express RE 50 und des VVO-Dieselnetzes. „Genauso vielfältig wie die Fahrzeuge, sind auch die anstehenden Wartungen und Reparaturen“, erläutert Werkstattleiter Wolf. Neben der planmäßigen Instandhaltung fallen auch saisonale und außerplanmäßige Arbeiten an. Während die älteren E-Loks alle 13.500 km aufs Wartungsgleis müssen, steht bei neueren Modellen alle 30.000 km eine Nachschau an. Zur saisonalen Instandhaltung gehört zum Beispiel die Kontrolle der Klimaanlagen zum Sommerbeginn. Und wenn etwas an einer Lok kaputtgeht, muss sie zur außerplanmäßigen Instandhaltung – bei einem Kurzschluss wird dann schon mal die ganze Maschine auf Herz und Nieren geprüft. „Umso gründlicher wir arbeiten, desto länger sind die reparierten Züge störungsfrei unterwegs“, weiß Matthias Wolf.

Bei all den verschiedenen Bauteilen ist eine Menge Expertenwissen nötig. Neben der allgemeinen Aufteilung in Mechanik und Elektrik gibt es beispielsweise Spezialisierungen für Bremstechnik, Türen, Klimaanlagen und den Tausch von Großkomponenten wie Radsätzen oder Motoren. „Für jede Baureihe sind sechs bis acht Lehrgänge nötig, um vollständig ausgebildet zu sein“, so
Wolf. „Dieser Aufwand ist nötig, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.“ In den vier festen Schichtgruppen der Werkstatt wird jede Kompetenz abgedeckt. „Aktuell vollzieht sich bei uns ein Generationswechsel.“ Seit Oktober letzten Jahres sind zwölf neue Mitarbeiter dazu gekommen – viele davon Quereinsteiger aus den Bereichen Elektronik oder Maschinenbau.

In Zukunft will das Werk die mobile Instandsetzung weiter ausbauen. „Unser Ziel ist es, in der engen Infrastruktur nicht jeden Zug wegen kleinerer Schäden in die Werkstatt führen zu müssen.“ Eine kaputte Leuchtstoffröhre oder ein defektes WC kann auch heute schon oft mobil behoben werden. Und wenn das Problem nicht vor Ort zu lösen ist, dann kann es zumindest genau bestimmt und die Reparatur geplant werden. „Um Verspätungen zu vermeiden, versuchen wir, Probleme in den Wendezeiten der Züge oder nachts zu beheben.“ Die Mitarbeiter sind dabei mit innovativer Technik an den neuesten Baureihen im Einsatz. In einer wegweisenden und wandlungsfähigen Branche tragen sie die Verantwortung dafür, dass alles rollt – das weiß auch Werkstattleiter Matthias Wolf: „Hier ist immer Bewegung drin.“

 


Kommentar verfassen

* Pflichtfelder bitte ausfüllen
Die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse ist freiwillig.
Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht und nicht weiter verarbeitet.