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An den Knotenpunkten im VVO sind die Wege kurz und die Fahrpläne aufeinander abgestimmt.

Birgit Hilbig / DDV Mediengruppe

Übergangsstelle Königsbrück

Wann und wo in seinem Gebiet S-Bahnen und Regionalzüge fahren, legt seit dem 24. Mai 1998 der Zweckverband Verkehrs­ver­bund Oberelbe (ZVOE) fest. Er bestellt also die Transportleistungen auf der Schiene, die das Rückgrat des Fahrplans bilden. Weil die Bahn viel mehr Restriktionen unterliegt als ein Straßenfahrzeug, müssen sich die flexibleren Busse meist nach ihr richten. Doch der Verbund engagiert sich weit über abgestimmte Fahrpläne hinaus.

Dresden-Strehlen an einem Nachmittag im Frühsommer 2023

Lutz Auerbach, Leiter der Abteilung Verkehr im VVO, an der Übergangsstelle Dresden-Strehlen

Aus dem rappelvollen Bus der Linie 61 quellen Studenten, die vom Campus der TU Dresden kommen. Der Großteil geht hinauf auf den Bahnsteig, andere steigen in die Straßenbahn. Kurz darauf fährt die S-Bahn S 2 vom Flughafen in Richtung Pirna ein. Viele ihrer Fahrgäste wechseln in Strehlen zu vier Buslinien oder den Straßenbahnlinien 9 und 13. „Kurze Wege und enge, abgestimmte Fahrpläne bilden das Rückgrat dieses Knotenpunktes“, sagt Lutz Auerbach, Leiter der Abteilung Verkehr im VVO. „Die mit Bundesmitteln erneuerten S-Bahn-Gleise, auf denen der VVO einen dichten Takt bestellt, treffen auf die von der Landeshauptstadt und den Dresdner Verkehrsbetrieben ausgebaute Haltestelle, an der seit Verlegung der Straßenbahngleise zwei Straßenbahnlinien und vier Buslinien halten.“ Stadt- und Regionalverkehr sind also eng miteinander verknüpft, die Wege sind barrierefrei, und die Wartenden stehen wettergeschützt.

Ähnlich ist es in Königsbrück

Dort halten der Regionalzug von und nach Dresden und unter anderem die PlusBusse der Linie 532 am gleichen überdachten Bahnsteig. Die Fahrpläne sind ebenfalls aufeinander abgestimmt, und wer mit dem Bus aus Richtung Bernsdorf anreist, kommt nach wenigen Minuten mit dem Zug weiter. Im VVO erfüllt jedes Verkehrsmittel eine bestimmte Funktion: Die Eisenbahnen stehen für schnelle regionale Verbindungen, die Busse erschließen die Fläche und binden sie an die Eisenbahn an, und in den Ballungsräumen sorgen Straßenbahnen und Stadtbusse für Mobilität.

Verknüpft sind die Verkehrsmittel an Übergangsstellen wie in Dresden-Strehlen oder Königsbrück. Im Rahmen des vom VVO initiierten und vom Freistaat Sachsen und den Kommunen finanziell unterstützten Infrastrukturprogramms wurden bis heute fast 80 Projekte an 60 Standorten mit einem Investitionsvolumen von über 80 Mio. Euro umgesetzt. Ob barrierefreie Bushaltestellen oder überdachte Fahrradständer an Bahnhöfen: Oft steckt der VVO dahinter. Ein Schwerpunkt liegt auf der weiteren Entwicklung der Park+Ride-Anlagen: Aktuell kann man sein Auto auf über 3.000 Stellplätzen an 49 Standorten abstellen – und immer häufiger die Auslastung online prüfen. Die meisten P+R-Plätze finden sich an Bahnhöfen, und damit die Reise von dort zügig weitergeht, braucht der VVO zuverlässige Betreiber für die Bahnstrecken. Die sucht und findet der Verbund im Rahmen europaweiter Ausschreibungen. Derzeit fährt die Mitteldeutsche Regiobahn Richtung Westsachsen und der trilex nach Zittau und Görlitz. Die DB Regio betreibt unter anderem das Dresdner S-Bahn-Netz, das VVO-Dieselnetz und die Strecken Richtung Branden­burg und Nordsachsen. Durch den Wettbewerb zwischen den Bahnen sank der Zuschussbedarf, und der VVO konnte das Angebot deutlich ausbauen. So bestellt er in den Haupt­verkehrs­zeiten sechs Züge pro Stunde zwischen Dresden und Pirna, vier zwischen Dresden und Radeberg, Tharandt oder Meißen und zwei zwischen Dresden und Großenhain. Aber nicht immer liefern die Unternehmen das, was mit dem VVO vereinbart ist. Deshalb ist der Verbund seit 25 Jahren auch für die entsprechende Abrechnung, Mahnung und Lösungsfindung zuständig.

Dieses und weitere Themen finden Sie in der Kundenzeitschrift des VVO – OberelbeTakt – 2. Ausgabe 2023.

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